Ende der 80er Jahre entstand eine neue Musikrichtung, der Techno, eine besonders schnelle instrumentale elektronische Tanzmusik. Mit diesem neuen Musikstil bildete sich auch eine neue Subkultur, die Techno-Szene. Wie schon die Hippies in den 60er Jahren, so entdeckten auch die Technoanhänger eine neue zu ihrer Kultur passende Droge: das Ecstasy.
Keine andere Droge hätte besser zu dieser neuen ambivalenten Kultur gepasst. Schon alleine wegen der Lautstärke der Musik, die Gespräche verhindert oder zumindest erschwert, ist der Besucher großer Techno-Veranstaltungen zum Einzelgänger degradiert. Auf der anderen Seite ist es erst die gesichtslose Masse, die ein anonymes Feiern und Sichgehenlassen ermöglicht, begünstigt und bewirkt. Ecstasy fördert diese Form des Einzelgängertum, indem es stundenlanges Tanzen ohne merkbare Ermüdungserscheinungen ermöglicht, auf der andern Seite löst seine empathogene Wirkung eine Euphorie aus, die den einzelnen mit der Masse verschmelzen lässt, sodass jeder mit jedem feiert.
Heute ist Ecstasy auf jeder größeren Techno-Veranstaltung leicht zu bekommen, oft hat man sogar die Auswahl zwischen mehreren Dealern, da die Nachfrage sehr hoch ist. Je nach Veranstaltung stehen oft mehr als die Hälfte alle Besucher unter Einfluss der Droge.
All diese Aussagen über die Techno-Kultur und den Stellenwert von Ecstasy in dieser Subkultur erheben natürlich keine Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern erläutern lediglich Tendenzen. Viele Raver ziehen die Einnahme andere Drogen vor oder verzichten gänzlich auf Drogen. Außerdem hat sich die Szene immer wieder gewandelt und in verschiedene Richtungen aufgesplittert, von denen nur noch wenige vom Publikum her mit dem Urtechno vergleichbar sind.