Bei einer ausgeprägten Heroinsucht wie sie sich bei intravenöser Injektion je nach anfänglicher Häufigkeit der Einnahme und Dosierung nach einigen Wochen bis Monaten bildet, breitet sich rund 12 Stunden nach der letzten Einnahme sehr großes Unbehagen aus und der Süchtige wird nervös. Ab etwa diesem Zeitpunkt bestimmt normalerweise nur noch die Suche nach Heroin sein Denken. Versucht er einen Entzug, folgt meist ein unruhiger Schlaf, der einige Stunden anhält. Nach etwa 20 Stunden setzten die Entzugssymptome in voller Stärke ein. Die Pupillen erweitern sich und die Haut wird blass und Kalt. Wegen der oft auftretenden Gänsehaut und der kalten Haut beim Heroinentzug hat sich in den USA dafür auch der Begriff „Cold Turkey“, zu deutsch „kalter Truthahn“, eingebürgert. Fast unerträglich wird der Entzug durch die auftretenden Gelenksschmerzen und Krämpfe. Aufgrund von Magen- und Darmkrämpfen wird meist regelmäßig Erbrochen und der Darm entlehrt, was den Körper zusätzlich schwächt. Die Entzugserscheinungen sind nicht nur unangenehm, sondern können im Extremfall auch zum Tod führen.
Ist einem der Punkt erreicht, wo ein Entzug derartige Erscheinungen hervorruft, stehen die Heilungschancen sehr schlecht. Trotzdem sollte ein Entzug unbedingt versucht werden, da sich mit jeder weiteren Dosis die Wahrscheinlichkeit verringert, je wieder ohne Heroin leben zu können.