Oft wird angenommen der Fliegenpilz (Amanita muscaria) sei ein besonders giftiger Pilz. Dem ist aber nicht so: Bis heute sind nur wenige Todsfall durch Genuss von Fliegenpilz bekannt. Zu den giftigsten Pilzen gehören 2 andere Arten der Gattung Amanita (Knollenblätterpilze, Wulstlinge), nämlich der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und der Weiße ( bzw. Kegelhütige, Spitzhütige) Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Andere Arten aus der Gattung Amanita wie der Perlpilz (Amanita rubescens) sind dagegen nicht nur ungiftig sondern auch beliebte Speisepilze.
Besonders bei den Pilzen zeigt sich wiedereinmal deutlich wie nahe Giftigkeit und psychoaktive Wirkung beieinander liegen. Dass der Fliegenpilz als Giftpilz gilt hat, natürlich seine Berechtigung. Er enthält sehr gefährliche Substanzen, die besonders bei falscher Zubereitung zu starken Vergiftungserscheinungen führen können. Wird er allerdings richtig zubereitet und dosiert darf er durchaus als halluzinogene Droge gelten und wird daher auch in vielen Kulturkreisen bis heute gerne konsumiert.
Neben dem Fliegenpilz und dem Pantherpilz mit ihrem Wirkstoff Muscimol gibt es als zweite große Gruppe halluzinogener Pilze die Psilocin-haltigen Pilze. Mindestens 8 Gattungen enthaltne Psilocin bzw. Psilocybin, den Phosphorsäureester des Psilocins. Als dritte Gruppe sind hier noch Arten der Gattung Claviceps (Mutterkorn) angeführt. Sie enthalten eine große Anzahl von Alkaloiden, den Mutterkorn-Alkaloiden, die teils psychoaktiv, teils hochgiftig sind. Zur Berauschung wird Mutterkorn fast nie eingenommen, da gewisse Inhaltstoffe zu gefährlichen Durchblutungsstörungen führen. Der Vollständigkeit wegen und vor allem weil die Mutterkorn-Forschung zu Entdeckung des stärksten heute bekannten Halluzinogens LSD geführt hat, ist aber auch das Mutterkorn hier genauer beschrieben.