Viele Pilze gehören zu den ältesten dem Menschen bekannten halluzinogen Drogen. In religiösem Zusammenhang werden psilocin- und musimol-haltige Pilze seit vorgeschichtlicher Zeit in Europa, Asien und in der neuen Welt bei Heilritualen und als Entheogen eingenommen. Auch heute noch wird das Wissen um die Wirkung mancher Pilze in vielen europäischen Familien von Generation zu Generation weitergegeben und der Genuss findet abseits von Jugendkultur im Rahmen genau überlieferter Rituale statt.
Die größte Gefahr geht dabei von der Verwechslungsgefahr aus. Auch erfahrene Pilzsammler halten immer wieder hochgiftige Pilze für harmlose Speisepilze was mitunter mit schlimmen Vergiftungen ganzer Tafelrunden endet. Eine weitere Gefahr geht vom unbewussten Verzehr mancher unscheinbarer Pilze aus. Im Mittelalter beispielsweise suchte in regelmäßigen Abständen das gefürchtete Antonius-Feuer ganze Dörfer heim. Viele Dorfbewohner legten plötzlich ein höchst seltsames Verhalten an den Tag. In besonders schweren Fällen verfärben sich auch die Gliedmaßen schwarz, was mit deren Absterben und mitunter auch mit dem Tod der betreffenden Person endetet. Damals sah man darin eine Götterrache – Heute weißt man, dass die Ursache dafür das Mutterkorn war, das auf Roggenähren gedeiht und so in die Nahrungskette gekommen war.
Pilze bilden neben dem Tierreich und dem Pflanzenreich eigentlich ein eigenes drittes Reich, da sie keinem der beiden Reiche eindeutig zuzuordnen sind sondern von den typischen Merkmalen beider einen Teil besitzen. Da sie keinen Bewegungsapart und keine Sinnesorgane, mit denen sie auf verschiedene Umwelteinflüsse reagieren können, besitzen – beides Merkmale einer Pflanze – können sie nicht zu ins Tierreich eingeordnet werden. Allerdings fehlen den Pilzen auch Plastiden und Cellulose, was sie wiederrum vom Pflanzenreich ausschließt. Außerdem prduzieren sie kein Chlorophyl, wie die meisten Pflanzen. Die Energiegewinnung erfolgt nämlich wie bei den Tieren durch die Verwertung von organischen Substanzen.
Der Pilz selbst ist das Myzel, das aus einem Geflecht von Pilzfäden (Hyphen) besteht. Es lebt meist im Boden oder auch in Pflanzen, wie etwa Bäumen, in Tieren oder in Kot. Was man in der Alltagsprache unter dem Wort „Pilz“ versteht ist lediglich der Fruchtkörper, den das Myzel zur Verbreitung der Sporen ausbilden kann.
Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, werden die Pilze nach der klassischen Nomenklatur dem Pflanzenreich zugeordnet und bilden die Abteilung der Mycophyta (Pilze), die sich in 5 Klassen aufgliedern lässt. 2 Dieser Klassen sind für die Drogenthematik von Bedeutung: Ascomycetes (Schlauchpilze – z.B. Mutterkorn) und Basidiomycetes (Ständerpilze – alle hier erwähnten, außer Mutterkorn). Die Klasse der Ständerpilze splittert sich bei weiterer Unterteilung wiederum in einige Ordnungen auf. Die hier besprochene Pilze gehören der Ordnung Agaricales (Blätterpilze) an, deren Merkmal die Ausbildung eines hutförmigen Fruchtkörpers ist.
Viele Arten aus der beiden Klassen der Ständerpilze und Schlauchpilze werden auch unter dem Begriff Großpilze (Makromyceten) zusammengefasst. Damit sind Pilze gemeint, die eine leicht sichtbaren Fruchtkörper ausbilden. Auch alle hier beschriebenen Pilze zählen zu diese Gruppe.