Das Harz der Hanfpflanze enthält über 400 verschieden Verbindungen. Über 70 davon gehören zur Familie der Cannabinoide (Cannabinoide sind terpenoide Benzopyran-Derivate). Ihnen gemeinsam ist das Cannabinol-Grundskelett. Die Cannabinoide bestehen aus den Elementen Wasserstoff (H), Sauerstoff (O) und Kohlenstoff (C), wobei sie meistens 21 C-Atome enthalten. Da sie keinen Stickstoff (N) enthalten, sind sie nicht, wie oft fälschlich behauptet, zur Gruppe der Alkaloide zu zählen. Zur Benennung der Verbindungen werden die C-Atome durchnummeriert. Eine Zahl mit vorangestellten Δ (Delta) vor der eigentlichen Stoffbezeichnung bedeutet, dass sich an dieser Stelle eine Doppelbindung befindet.
Als Ausgangsstoff für die Synthese der wichtigsten Cannbinoide dient das CBG, das die Hanfpflanze durch eine Synthese von Geranyl-Pyrophosphat und Olivtolsäure herstellt. Aus CBG werden CBC und CBD synthetisiert. Letzteres dient wiederum als Ausgangstoff für CBN und die verschiedenen THC-Formen. Da das THC selbst auch zu CBN weitersynthetisiert wird, ist der ideale Zeit für die Ernte von Drogenhanf, der Zeitpunkt, ab dem mehr THC in CBN abgebaut wird, als neues THC gebildet wird. Dieser Punkt ist meist erreicht, sobald das durchsichtige Harz beginnt trüb zu werden.
Da das genaue Cannabinoid-Profil, also das Mengenverhältnis der verschiedenen Cannabinoide zueinander, das sich auch während dem Wachstum laufend ändert, für die Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, wird auch die Wirkung durch die Wahl des Erntezeitpunktes maßgeblich mitbestimmt.